langobardisches Recht

langobardisches Recht
langobạrdisches Recht,
 
eines der bedeutendsten germanischen Volksrechte, dessen Grundkodifikation der »Edictus (oder das Edictum) Rothari« von 643 bildete, durch den nach einer Zeit früher Romanisierung und Christianisierung König Rothari das alte Stammesgewohnheitsrecht festigte, erneuerte und besserte; das Edikt bringt den Gedanken des Zusammenwirkens von König und Volk bei der Rechtschaffung zum Ausdruck. Es fließt mit den ergänzenden Gesetzen der späteren langobardischen Könige und mit den unter fränkischer Herrschaft hinzugefügten Kapitularien im 11. Jahrhundert zum Liber Papiensis (der Rechtsschule von Pavia zugeschrieben) zusammen, dessen Handschriften mit Liber legis Langobardorum betitelt sind.
 
 
J. Ficker: Forsch. zur Reichs- u. Rechtsgesch. Italiens, 4 Bde. (Innsbruck 1868-74, Nachdr. 1961).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Volksrecht — ist das im Volk selbst entstandene und in dessen Bewußtsein lebende Recht. In diesem Sinne ist jedes positive Recht seinem Ursprung nach V. Denn bei allen Nationen findet in den frühern Zeiten der Kulturentwickelung eine unmittelbare Teilnahme… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Langobarden — (»Langbärte«; Longobarden ist die spätere romanisierte Namensform), eine Völkerschaft suevischen Stammes, wohnte zu Anfang unsrer Zeitrechnung am linken Ufer der untern Elbe, wo der Bardengau mit Bardowiek ihren Namen bewahrt hat (s. die Karte… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Liber Papiensis — Liber Papiẹnsis   [lateinisch »Buch von Pavia«], Liber legis Langobardorum, langobardisches Recht …   Universal-Lexikon

  • Rothari — Rothari,   König der Langobarden (seit 636), * um 606, ✝ 652; eroberte weite Teile Oberitaliens und hinterließ ein geschlossenes Langobardenreich. Historisch wichtigste Tat des arianischen Königs war die Verkündung des »Edictus (Edictum) Rothari« …   Universal-Lexikon

  • Langbärte — Die Langobarden (auch Winniler, fälschlich auch mit »Langbärte« übersetzt) waren ein Teilstamm der Sueben, eng mit den Semnonen verwandt, und damit ein elbgermanischer Stamm, der ursprünglich an der unteren Elbe siedelte. Wanderung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Longobarden — Die Langobarden (auch Winniler, fälschlich auch mit »Langbärte« übersetzt) waren ein Teilstamm der Sueben, eng mit den Semnonen verwandt, und damit ein elbgermanischer Stamm, der ursprünglich an der unteren Elbe siedelte. Wanderung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Winniler — Die Langobarden (auch Winniler, fälschlich auch mit »Langbärte« übersetzt) waren ein Teilstamm der Sueben, eng mit den Semnonen verwandt, und damit ein elbgermanischer Stamm, der ursprünglich an der unteren Elbe siedelte. Wanderung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Langobarden — Die Langobarden (lateinisch: Langobardi, griechisch: οι Λαγγόβαρδοι,[1] auch Winniler) waren ein Teilstamm der Stammesgruppe der Sueben, eng mit den Semnonen verwandt, und damit ein elbgermanischer Stamm, der ursprünglich an der unteren Elbe… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzog von Spoleto — Das unabhängige Herzogtum Spoleto in Süditalien war langobardisches Fürstentum, das um 570 von einem dux Faroald gegründet wurde. Eine Dekade des Interregnums nach dem Tod von Alboins Nachfolger ließ die langobardischen Herzöge in relativer… …   Deutsch Wikipedia

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